Interdisziplinäre
Endoskopie
Interdisziplinäre Endoskopie
Klinikum rechts der Isar
der TUM
Ismaninger Straße 22
D-81675 München

Liebe Patientinnen und Patienten,

Gemeinsam mit Ihrem Hausarzt oder Ihrem Facharzt haben Sie die Notwendigkeit zu einer Endoskopie besprochen. Damit wir Sie reibungslos aufnehmen können, beachten Sie bitte folgende Informationen:

Terminvereinbarung und allgemeine Hinweise

Terminvereinbarung

Bitte vereinbaren Sie zuerst einen Termin für die Aufklärungssprechstunde unter Tel.: (0 89) 41 40 - 24 55.

 

Aufklärungssprechstunde:

  • nur nach telefonischer Terminvergabe
  • Montag bis Donnerstag von 14.00 bis 16.00 Uhr
  • in der Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II

Die Terminvereinbarung für die geplante endoskopische Untersuchung findet im Rahmen der Aufklärungssprechstunde statt.

 

Um lange Wartezeiten zu vermeiden, erhalten ambulante Patient*innen bei uns grundsätzlich die frühesten Termine des Tages (ab 8.15 Uhr). Dennoch bitten wir Sie um Verständnis, wenn sich Ihr ambulanter Untersuchungstermin etwas verzögert. Manche Untersuchungen dauern aus nicht vorhersehbaren Gründen länger als geplant. Zudem müssen Notfälle außerhalb der Reihe behandelt werden. Sie wollen sicherlich auch, dass wir Ihnen und den anderen Patient*innen die bestmögliche Behandlung zukommen lassen. Wir geben Ihnen gerne Auskunft, wenn sich der Beginn Ihrer Untersuchung etwas verschieben sollte.

 

Überweisungsschein

Um eine ambulante Untersuchung bei uns durchführen lassen zu können, benötigen Sie bitte eine fachärztliche Überweisung (Facharzt für Gastroenterologie oder Facharzt für Innere Medizin), sofern Sie nicht privat versichert sind.

 

Bestimmung der Blutwerte

Um unnötige Zweituntersuchungen zu vermeiden, sollten Sie sich von Ihrem Hausarzt ein aktuelles (kleines) Blutbild sowie den Gerinnungsstatus (INR und PTT) bestimmen lassen und zur endoskopischen Untersuchung in unserem Haus mitbringen. Dieser sollte nicht älter als zwei Wochen sein.

 

Bitte teilen Sie uns ferner mit, ob bei Ihnen oder Ihrer Familie Blutgerinnungsstörungen bekannt sind.

 

Hygiene

In unserer endoskopischen Abteilung werden höchste Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung der flexiblen Endoskope und des endoskopischen Zusatzinstrumentariums gestellt.

 

Beim größten Teil der endoskopischen Zusatzinstrumente handelt es sich um Einmal-Materialen, die nicht aufbereitet werden müssen. Die flexiblen Endoskope werden nach den Leitlinien des Robert-Koch-Instituts, Berlin, manuell und maschinell gereinigt und sterilisiert. Regelmäßige Kontrollen durch das Institut für Hygiene der Technischen Universität gewährleisten eine unabhängige Überwachung der Aufbereitung der Geräte.

 

Patient*innen mit Herzschrittmacher oder Defibrillator

Bitte informieren Sie uns beim Aufklärungsgespräch, dass Sie Träger eines Herzschrittmachers oder Kardiodefibrillators sind. Beim Einsatz von Hochfrequenzstrom bei endoskopischen Eingriffen (z.B. Papillotomie, Polypektomie) können Störfrequenzen auftreten. Bringen Sie bitte alle hierzu verfügbaren Unterlagen mit oder lassen Sie uns wissen, wo und wann Ihr Schrittmacher implantiert wurde.

 

Patient*innen mit Herzfehlern, Gefäßprothesen oder vorausgegangener Entzündung der Herz-Innenhaut

Sollte eine dieser Erkrankungen bei Ihnen vorliegen, informieren Sie uns bitte beim Aufklärungsgespräch. Bringen Sie bitte alle hierzu verfügbaren Unterlagen mit oder lassen Sie uns wissen, wo Sie deswegen behandelt wurden.

 

Fragebogen – Darmspiegelung zur Früherkennung bei Ihnen erforderlich?

Es gibt verschiedene Früherkennungsuntersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet und von ärztlichen Fachgesellschaften empfohlen werden. Zu diesen Untersuchungen zählt auch die Darmkrebsvorsorge für Männer und Frauen ab 50 Jahren. Die Darmspiegelung ist eine mögliche Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs und gehört zu den effektivsten Krebsvorsorgeuntersuchungen.

Ob bei Ihnen die Durchführung einer Darmspiegelung angezeigt ist oder nicht, können Sie mit den folgenden Fragen abschätzen.


Dieser Fragenkatalog wurde von Fachärzten für Gastroenterologie (Magen-Darm-Spezialisten) auf der Basis der deutschen Leitlinien entwickelt und in einer klinischen Studie validiert. Die Studie wurde in der Zeitschrift für Gastroenterologie, dem offiziellen Organ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, veröffentlicht (> Artikel).

Gleichwohl kann der Fragebogen nicht das Arztgespräch ersetzen. Bei Zweifeln, Beschwerden oder anderen gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie immer den Arzt Ihres Vertrauens.

Der Fragebogen wurde für Menschen ohne Beschwerden oder Krankheitszeichen entwickelt. Insbesondere bei Blut im Stuhl, Stuhlunregelmäßigkeiten oder ungewolltem Gewichtsverlust müssen Sie einen Arzt aufsuchen.

 

Zum Fragebogen >

Vorbereitung und Ablauf der Untersuchung

Vorbereitung

Vor allen endoskopischen Eingriffen sollten Sie mindestens acht Stunden nüchtern sein. Das bedeutet, dass Sie in diesem Zeitraum nicht essen, trinken oder rauchen dürfen. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen oder Diabetiker sind, informieren Sie bitte Ihren einweisenden Arzt oder Ihren Stationsarzt.

 

Vor einer Dünn- oder Dickdarmspiegelung müssen Sie eine Abführlösung trinken, um den Darm zu reinigen. Je sauberer Ihr Darm ist, umso geringer die Gefahr, dass wir während der Untersuchung einen Befund aufgrund von Stuhlresten übersehen. Zudem verringert sich das Risiko von Komplikationen während therapeutischer Eingriffe.

 

Auch wenn das Trinken der Abführlösung nicht sehr angenehm ist, sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit auf einen ausreichend gereinigten Darm achten. Unsere Ärzte beraten Sie hierzu im Aufklärungsgespräch.

 

Patienteninformation Koloskopie (PDF)

 

Sedierung („Schlafspritze“)

Sie können bei uns wählen, ob Sie im wachen Zustand oder „schlafend“ untersucht werden wollen. Manche Untersuchungen (wie z.B. die Entfernung von Fremdkörpern während der Magenspiegelung, schwierige Darmspiegelungen bei Verwachsungsbauch, Endosonographie und ERCP) sollten immer in Sedierung erfolgen.

 

Für die Verabreichung einer „Schlafspritze“ benötigen Sie einen Venenverweilkatheter. Bitte beachten Sie, dass die Medikamente in seltenen Fällen Nebenwirkungen haben können. Diese Nebenwirkungen werden Ihnen im Aufklärungsgespräch erläutert. Bitte teilen Sie uns mit, ob bei Ihnen Erkrankungen des Herzens, der Lunge oder der Nieren oder Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Medikamente bekannt sind.

 

Die Sedierung wird von unseren Ärzt*innen nach den Leitlinien der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten durchgeführt. So werden während der Untersuchung Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung überwacht.

 

Bitte beachten Sie, dass Sie bei einer ambulanten Untersuchung nach Verabreichung einer Sedierung ca. 1 bis 2 Stunden überwacht werden müssen. Informieren Sie Ihre Angehörigen, wann Sie abgeholt werden können. Es ist absolut untersagt bis zum nächsten Tag ein Fahrzeug zu führen, eine Maschine zu bedienen, Dokumente zu unterzeichnen oder Alkohol zu trinken. Bitte verlassen Sie die Endoskopieabteilung mit einer Begleitperson, die Sie auch in den nachfolgenden Stunden beobachten kann.

 

Entlassung

Patienteninformation Entlassung (PDF)

Spezielle Hinweise zu den verschiedenen Untersuchungen

Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie / ÖGD)

Mit der Magenspiegelung können Schluckbeschwerden, Sodbrennen oder unklare Oberbauchbeschwerden abgeklärt werden. Ferner dient sie zur Diagnose und Therapie von Bluterbrechen. Sie wird eingesetzt zur Krebsvorsorge und zur Suche von Tumoren der Speiseröhre und des Magens. Während der Magenspiegelung können schmerzlos Proben der Schleimhaut entnommen werden, die zur Unterscheidung von gutartigem und bösartigem Gewebe oder zum Nachweis des Magenkeims Helicobacter pylori dienen.

 

Die Magenspiegelung kann im wachen Zustand nach Betäubung des Rachens oder schlafend nach einer „Schlafspritze“ durchgeführt werden. Die Untersuchung dauert ca. 10 Minuten. Nach der Untersuchung können Sie grundsätzlich wieder trinken und essen, sobald die Betäubung des Rachens nachgelassen hat (ca. 1 bis 2 Stunden) oder wenn Sie wieder vollständig wach sind. Bitte beachten Sie unbedingt unsere allgemeinen Hinweise und Informationen zum Ablauf der Untersuchung (siehe oben).

Dickdarmspiegelung (Ileokoloskopie)

Die Dickdarmspiegelung dient zur Abklärung von Durchfallerkrankungen oder Veränderungen des Stuhlverhaltens. Weiterhin wird sie zur Diagnostik und Therapie von Dickdarmblutungen, zur Diagnostik chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, und zur Entfernung von Polypen eingesetzt. Wichtige Einsatzgebiete sind die Tumorsuche und Krebsvorsorge (Ausführliche Informationen zum Thema Darmkrebs, Felix Burda Stiftung).

 

Nach den Empfehlungen der DGVS ist eine Vorsorgekoloskopie bei Patienten mit durchschnittlichem Karzinomrisiko spätestens mit 50 Jahren durchzuführen und bei unauffälligem Befund alle zehn Jahre zu wiederholen.

 

Die Darmspiegelung kann bei Ihnen in wachem oder in schlafendem Zustand nach einer „Schlafspritze“ durchgeführt werden. Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten. Nach der Untersuchung können Sie grundsätzlich wieder trinken und essen, wenn Sie wieder vollständig wach sind. Bitte beachten Sie unbedingt unsere allgemeinen Hinweise und die Informationen zum Ablauf der Untersuchung (siehe oben).

 

Patienteninformation Koloskopie (PDF)

Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie)

Die Enddarmspiegelung dient der Abklärung von Erkrankungen der letzten 50 cm des Dickdarms (End- und Krummdarm). Sie wird zur Diagnostik von Durchfallerkrankungen, Diagnostik und Therapie von Hämorrhoiden und Analfissuren und zur Diagnostik und Therapie von Polypen eingesetzt.

 

Zur Vorbereitung ist eine Darmreinigung mit Klysmen (Einläufe) ausreichend. Eine Sedierung („Schlafspritze“) ist im Allgemeinen nicht notwendig.

Kapselendoskopie

Dieses im Jahr 2001 eingeführte und bei uns seit 2002 verfügbare Verfahren ermöglicht die Untersuchung der Schleimhaut des 4 bis 5 m langen Dünndarms. Die Kapsel hat die Größe einer Tablette (26 x 11 mm) und beinhaltet eine Linse, einen Videochip, Batterien und einen Sender. Dieser Sender überträgt zwei Bilder pro Sekunde an ein externes Aufzeichnungsgerät, das der Patient an einem Gürtel mit sich trägt. Nach einer 8,5-stündigen Aufzeichnungszeit wird der Film auf einen Computer gespielt und ausgewertet.

 

Sie wird hauptsächlich zur Diagnostik von Dünndarmblutungen eingesetzt.

 

Bitte teilen Sie uns vor der Untersuchung mit, ob Sie einen Herzschrittmacher oder einen Defibrillator haben. Ferner, ob bei Ihnen Schluckstörungen, Darmverengungen (Stenosen), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Voroperationen im Bauchbereich bekannt sind.

 

Vor der Untersuchung sollten Sie mindestens sechs Stunden nüchtern sein und Ihren Darm mit Abführlösung gereinigt haben. Bitte beachten Sie unbedingt unsere allgemeinen Hinweise und die Informationen zum Ablauf der Untersuchung (siehe oben).

Ballon-Enteroskopie

Die Ballon-Enteroskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Dünndarmerkrankungen. Mit Hilfe eines „Overtubes“ (Einführröhre) wird das Endoskop bis in den Dünndarm vorgeschoben. Ein aufblasbarer Ballon auf der Einführröhre erlaubt eine Fixierung und ein „Auffädeln“ des ca. 4 bis 5 m langen Dünndarms. Hierbei kann nicht nur die Schleimhaut beurteilt werden, sondern es können auch therapeutische Eingriffe wie Blutstillung, Abtragung von Polypen und Stent-Platzierungen vorgenommen werden.

Endosonographie (Endoskopische Ultraschalluntersuchung)

Der „innere Ultraschall“ wird mit einer an einem Endoskop angebrachten Ultraschallsonde durchgeführt. Hierbei können die Speiseröhren-, Magen- und Darmwand und den Hohlorganen benachbarte Strukturen wie Lymphknoten, Gefäße, Gallenwege, Gallenblase, Leber und Bauchspeicheldrüse untersucht werden.

 

Der endoskopische Ultraschall ist vom Ablauf der Magenspiegelung sehr ähnlich. Der Durchmesser des Gerätes ist aber größer; es empfiehlt sich daher, diese Untersuchung unter Sedierung durchführen zu lassen.

 

Als diagnostische Untersuchung wird häufig zur Probengewinnung bei unklaren Raumforderungen im Bereich der Speiseröhre, der Luftröhre, des Magens oder der Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Hierzu wird an der Spitze des Gerätes seitlich eine dünne Nadel ausgefahren; es wird unter Kontrolle des Ultraschallbildes in die Raumforderung eingestochen und Material zur Zelluntersuchung gewonnen. Gegenüber computertomographisch- oder ultraschallgesteuerten Punktionen von der Körperoberfläche aus, treten bei diesem Verfahren weniger Komplikationen auf. Bitte beachten Sie bei geplanten Punktionen, dass Sie rechtzeitig Ihr Einverständnis gegeben haben und aktuelle Gerinnungswerte vorliegen (siehe Allgemeine Hinweise).

Untersuchung der Gallen- und Pankreaswege (endoskopisch retrograde Cholangio- und Pankreaticographie / ERCP)

Die ERCP ist eine kombinierte endoskopisch-radiologische Untersuchung zur Darstellung der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsenganges. Hierbei wird ein spezielles Endoskop über den Mund, die Speiseröhre und den Magen in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Hier befindet sich die Mündung von Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang, die sogenannte Papille. In diese Papille wird ein kleiner Katheter eingeführt, meist wird die Papille mit einem kleinen Schnitt erweitert und je nach Fragestellung werden die Gallenwege und/oder der Bauchspeicheldrüsengang mit Hilfe von Kontrastmittel radiologisch dargestellt. So können Steine, Entzündungen oder Tumoren in den Gängen sehr genau diagnostiziert werden. Neben der Entnahme von Gewebeproben können aber auch therapeutische Eingriffe wie die Entfernung von Steinen oder die Überbrückung von Engstellen mit dünnen Röhrchen vorgenommen werden.

Perkutane transhepatische Cholangiographie (PTC) oder perkutane transhepatische cholangiographische Drainage (PTCD)

Die PTC bietet die Möglichkeit das Gallengangssystem mittels einer Punktion durch die Haut mit Kontrastmittel darzustellen. Dieses Verfahren wird gewählt, wenn durch Voroperationen die Papille nicht erreicht werden kann oder durch Verschluss der Gallenwege eine Darstellung mit Hilfe der ERCP (s.o.) nicht möglich ist.

 

Bei Abflussstörungen der Galle kann eine Drainage (PTCD) zur Galleableitung nach außen oder innen angelegt werden.


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